Ironscout

Sonntag, 27.09.2009 Autor: Tobias

logo_ironscoutGladbeck. Aus ganz Deutschland kamen am Wochenende die Pfadfinder nach Gladbeck, um an dem von den Pfadfindern St. Josef aus Gladbeck organisierten Wettbewerb teilzunehmen. 22 Stunden waren sie auf den Beinen. Auch ein gemischter Trupp aus Rovern und Leitern von St. Nikolaus nahmen an dem Event teil.

Tim setzt sich ans Feuer und verzieht das Gesicht. Er zieht die Schuhe aus und versucht, durch leichtes Massieren den Schmerz an seinen Füßen zu lindern. Seit gut 18 Stunden ist sein Team „Die Flachland-Tiroler“ schon unterwegs, und ein Ende der Wanderung ist noch nicht in Sicht.

Warum diese Qualen? Es ist Ironscout. In diesem Jahr sind die Pfadfinder aus St. Josef in Rentfort Ausrichter des Groß-Ereignisses. „Eure Berge sind unsere Halden” lautet das Motto in diesem Jahr, denn zum ersten Mal findet die Veranstaltung in einer urbanen Gegend statt. „Wir wollen mit den Klischees aufräumen und zeigen, dass es hier im Ruhrgebiet auch schön ist. Sonst fand der Ironscout meistens im süddeutschen Raum statt”, sagt Lena Feldhaus, die den Wettbewerb federführend mit organisiert hat.

Rund 600 Teilnehmer aus dem ganzen Bundesgebiet sind dafür nach Gladbeck gekommen und haben ihre Zelte auf dem Sportplatz der Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule aufgeschlagen. Dort ist es (noch) ruhig am Samstagvormittag. Die meisten sind unterwegs und wollen keine Zeit vergeuden. Einige Pfadfinder kriechen etwas verschlafen aus ihren Zelten und machen sich nach ein paar Stunden Schlaf wieder auf den Weg.

Mit einer Karte in der Hand geht’s zu unterschiedlichen Stationen, wie beispielsweise zur Feuerwehr in Brauck, zur Fachhochschule in Gelsenkirchen oder auf die Halde Prosper-Haniel in Oberhausen. An diesen Stationen werden sie von anderen Pfadfindern erwartet, die sich unterschiedliche Spiele und Aufgaben ausgedacht haben.

Am Ende zählen die gelaufenen Kilometer, die erreichten Stationen, die gewonnenen Punkte an den jeweiligen Stationen, die in den Spielen errungen werden. Und nicht zuletzt wird das pfadfinderisches Verhalten, wie Teamgeist, Höflichkeit und Fairness, bewertet.

Wer pünktlich gestartet ist und genug Puste hat, nutzt die Zeitvorgabe von 22 Stunden voll aus. Der Favorit ist das Team „Roter Milan”, das auch die vorherigen Ironscouts für sich entscheiden konnte.

Aber eigentlich geht es nicht nur um den Sieg. „Wir wollen unsere Grenzen austesten und mal gucken, wie weit wir kommen”, sagt Marcel Fiel aus Essen, als er mit seinem Team „Spunk” am Samstagvormittag unter dem Tetraeder steht und darauf wartet, ins nächste Spiel eingewiesen zu werden. Es ist ihre neunte Station. Seit Freitagnachmittag sind sie unterwegs und sehen dafür noch recht fit aus. Andere können vor lauter Blasen gar nicht mehr richtig laufen und humpeln zurück ins Basislager an der Enfieldstraße.

Rund 100 Pfadfinder und Eltern aus St. Josef sorgen für Verpflegung und sind im Notfall zur Stelle, wenn ein Weiterlaufen nicht mehr möglich ist. Aber das will natürlich niemand. „Dann wäre das ganze Team disqualifiziert. Man motiviert sich gegenseitig und hält zusammen”, sagt Lena Feldhaus von den Pfadfindern aus St. Josef, die im letzten Jahr selbst 23 Stunden am Stück gelaufen ist.

Am Ende konnte das Team „Besser als Ponyhof” aus Selm den Wettbewerb für sich entscheiden. Auch die Stationen wurden von den Pfadfindern bewertet, denn jedes Jahr versuchen, sich gegenseitig mit viek Kreativität zu übertrumpfen. Die Gruppe „Atom” gewann das Rennen um das beste Spiel. Sie hatte sich eine Idee zur Rettung der Welt ausgedacht – und schickte die Teilnehmer hoch zum Tetraeder, wo auf jeder Plattform unterschiedliche Aufgaben erledigt werden mussten.

Q: http://www.derwesten.de/nachrichten/staedte/gladbeck/2009/9/27/news-134762376/detail.html