Geschichte des Stammes von 1973 – 1998 – Teil3

Im selben Jahr begann die Renovierung der Nikolauskirche. Die Gottesdienste fanden während dieser Zeit in der Thomaskirche und in der Stiftskirche statt. Unsere Schwestern berichten noch heute von den grauenvollen Familiengottesdiensten, die sie über sich ergehen lassen mussten.
Bei all diesen Erneuerungen in der Pfarrei findet die gleichzeitige Erneuerung des Stammes wie gesagt keinen Niederschlag in den Dokumenten. Die Pfarrnachrichten berichten wohl von Altkleidersammlungen „unserer Tugend“ und mit dieser Formulierung stoßen wir auf ein interessantes Phänomen.
Denn wer „unsere Jugend“ ist, wird nicht klar gesagt. Über Jahre hinweg wurden die Pfadfinder mit KJG, Ministranten, Jugendchor – es gab ihn, 1985 hatte er 18 Mitglieder – und weiteren Gruppen in einen Topf geworfen und kräftig umgerührt. Erst im Laufe der Jahre gewann der Stamm das Selbstbewusstsein, sich und sein eigenes Profil deutlicher herauszustellen – um den Preis, als unbequem empfunden zu werden.
Bis auf den heutigen Tag sagen manche Gemeindemitglieder „unsere Jugend” und meinen eigentlich die Pfadfinder oder die Ministranten oder wer eben gerade im Blickpunkt des Interesses steht. Umgekehrt käme niemand auf den Gedanken, „die Erwachsenen” zu sagen, wenn er die KAB oder den Chor meint.
Diese Pauschalisierung hat also eine lange Geschichte und zwingt unseren Stamm bis heute, sich immer wieder mal mit Vehemenz zu profilieren.

Während wir also im Archiv unserer Pfarrei nichts finden und auch die Suche im berühmten
„rosa Koffer“ – das ist ein Holzkoffer mit den aktuellen Unterlagen für die Vorstandsarbeit – ergebnislos bleibt, teilt uns unsere Stammesakte aus dem Diözesanarchiv mit wer 1973 im Stamm und somit Neugründungsmitglied war:
Stammesleiter war Hermann Berger, „Feldmeister“ seit 1962, stellvertretender Stammesleiter und Roverleiter Peter Jost, Roverleiter und Kassenführer Peter Fischer, Karat war Hans Geschwinder, der sich übrigens, aktuell gefragt, an nichts erinnern kann, obwohl ich ihn für nichts verantwortlich machen wollte. Er sagte, die Pfadfinder seien immer sehr selbständig gewesen, so dass er damit nicht viel Arbeit gehabt habe. Jungpfadfinderleiter waren Harald Elwanger und Alfred Ruth. Es gab 8 Rover und 12 Jungpfadfinder. Damit bestand der Stamm aus 26 Personen, allesamt männlich.

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